Religion zu unterrichten ist ein Abenteuer und eine Herausforderung für die ganze Person. Obwohl der Religionsunterricht ein ordentliches Unterrichtsfach ist, fordert er ein sich von anderen Fächern unterscheidendes Lehrerprofil. Schüler:innen möchten Sie später als Persönlichkeit erleben, die zu dem steht, was sie sagt und lehrt, die in Lebens- und Glaubensfragen kompetent ist und die Antworten auf „letzte (Sinn-) Fragen“ – auch wenn sie nie ganz beantwortet werden können – aus christlichem Glauben heraus in die heutige Situation hinein sucht. Ziel des Religionsunterrichts ist es, ein Wissen und Können für den Alltag und die Lebenspraxis anzubahnen. Das erfordert Mut, Hoffnung und Vertrauen, weil es die Dimension Leben in einem größeren Zusammenhang denkt und sie in die umfassende Wirklichkeit Gottes hinein glaubt.

Die Vorlesungen, Seminare und Übungen an der Katholisch -Theologischen Fakultät der Universität Würzburg können Ihnen helfen, ein solides Wissen und eine authentische Lehrerpersönlichkeit aufzubauen. Als künftige Religionslehrerinnen und Religionslehrer wird von Ihnen der Brückenbau zwischen Schule und Kirche erwartet, in der sich unterschiedliche Kommunikations- und Institutionsformen herausgebildet haben. Das erfordert gegenseitiges Vertrauen. Die kirchliche Beauftragung zum Religionsunterricht (Missio canonica) durch den Bischof von Würzburg bekundet dieses Vertrauen. Das Mentorat künftiger Religionslehrerinnen und Religionslehrer bietet dazu personelle, konzeptionelle und lebenspraktische Hilfen an. Die Studienbegleitung im Mentorat ermöglicht Ihnen während des Lehramtsstudiums sich in einem geschützten Rahmen mit persönlichen Glaubens- und Lebensfragen auseinanderzusetzen. Die von Ihnen geforderten Leistungen, die im Folgenden beschrieben werden, sollen Sie auf dem Weg zu einer christlichen Lehrerpersönlichkeit unterstützen.

Wer katholische Religion in der Schule unterrichten möchte, muss hierzu in besonderer Weise durch den Bischof von Würzburg beauftragt werden (Missio canonica).

Mit der kirchlichen Beauftragung ist die Erwartung verbunden, dass Religionslehrkräfte ein „Zeugnis christlichen Lebens“ (can. 804 § 2) in Schule und Unterricht geben und den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der katholischen Kirche glaubwürdig erteilen.

Zu einem solchen Zeugnis christlichen Lebens sind alle Religionslehrkräfte aufgefordert, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrer Behinderung, ihrer persönlichen Lebenssituation, ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. 

Die Missio canonica bekundet die grundlegende Solidarität zwischen der Kirche von Würzburg und der*dem Religionslehrer*in, dem Religionslehrer (vgl. Synodenbeschluss der dt. Bistümer von 1974, Der Religionsunterricht in der Schule; Dt. Bischöfe, Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen). 

Religionslehrkräfte sollen sich im Sinne einer kritischen Loyalität zu kontrovers diskutierten kirchlichen Themen auch im Unterricht theologisch begründet positionieren und so zu einer lebendigen Kirche beitragen, die um die Nachfolge Jesu Christi in der Welt von heute ringt und unter dem Beistand des Heiligen Geistes fortschreitet.
Gleichzeitig bedarf es innerhalb der weltanschaulich pluralen Gesellschaft einer glaubwürdigen Positionierung der eigenen Religiosität in dem Bewusstsein, dass es sich hierbei immer um eine lebenslange Aufgabe handelt.

Zur Beantragung benötigen Sie:

1. den erfolgreicher Abschluss der für die Lehrtätigkeit an öffentlichen Schulen qualifizierenden Studien der katholischen Theologie,
2. die volle Eingliederung in die katholische Kirche durch die Initiationssakramente Taufe, Firmung und Eucharistie,
3. die Bereitschaft, im Rahmen des schulischen Bildungsauftrags den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche glaubwürdig zu erteilen,
4. die Bereitschaft, ein Zeugnis christlichen Lebens in Schule und Unterricht zu geben.

Nach dem Mentoratsgespräch und dem Einreichen aller Dokumente geht Ihnen die Vorläufige Unterrichtserlaubnis postalisch zu. Im Rahmen des Theologischen Orientierungskurses - Mentorat findet zudem ein Treffen mit dem Schulreferenten statt.

Zur Beantragung benötigen Sie:

1. den erfolgreicher Abschluss der für die Lehrtätigkeit an öffentlichen Schulen qualifizierenden Studien der katholischen Theologie,
2. den erfolgreicher Abschluss des Vorbereitungsdienstes (des Referendariats),
3. die volle Eingliederung in die katholische Kirche durch die Initiationssakramente Taufe, Firmung und Eucharistie,
4. die Bereitschaft, im Rahmen des schulischen Bildungsauftrags den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche glaubwürdig zu erteilen,
5. die Bereitschaft, ein Zeugnis christlichen Lebens in Schule und Unterricht zu geben.

Die Missio canonica wird in der Regel im Rahmen eines Gottesdienstes nach Abschluss des Referendariats erteilt.

Für die Beantragung der vorläufigen kirchlichen Bevollmächtigung benötigen Sie:

• Antragsdokument (Bereitschaftserklärung inkl. Personalbogen)
• aktueller Lebenslauf (inkl. Bild)
• aktuelles Taufzeugnis mit Eintrag der Firmung  (in Kopie)
• Nachweis der Teilnahme an der kirchl. Studienbegleitung (Mentoratskarte)
• Nachweis des erfolgreichen Studienabschlusses (in Kopie)

Für die Beantragung der Missio canonica benötigen Sie (sofern noch nicht vorliegend):

• Antragsdokument (Bereitschaftserklärung inkl. Personalbogen)
• aktueller Lebenslauf (inkl. Bild)
• aktuelles Taufzeugnis mit Eintrag der Firmung (in Kopie)
• Nachweis der Teilnahme an der kirchl. Studienbegleitung (Mentoratskarte)
• Nachweis des erfolgreichen Abschlusses des Vorbereitungsdienstes (des Referendariats) (in Kopie)
• ein Referenzschreiben, erstellt von einer Person, die im kirchlichen Verkündigungsdienst tätig ist und nicht beruflich an der Ausbildung von Religionslehrkräften mitwirkt

Antrang für die vorläufige kirchliche Bevollmächtigung (für das Referendariat)

Antrag für die Missio canonica (nach dem Referendariat)

Referenzformular (ergänzend zum Antrag für die Missio canonica)

Link zu: Würzburger Diözesanblatt 169 (8/2023); 302-312: Ordnung der katholischen (Erz-)Diözesen in Bayern für die Erteilung der Missio canonica und der vorläufigen kirchlichen Bevollmächtigung an Lehrkräfte für den katholischen Religionsunterricht

Entweder Sie bringen alles zum Mentoratsgespräch mit oder senden es mit der Post an:

Mentorat für künftige Religionslehrer*innen

RPI Bistum Würzburg

Domerschulstr. 18

97070 Würzburg

Vorläufige Unterrichtsbevollmächtigung:

Sekretariat: Anja Stichnoth
Tel. (0931) 386 - 31000
Mail: anja.stichnoth@bistum-wuerzburg.de

Missio canonica:

Sekretariat: Claudia Kotschy
Mail: claudia.kotschy@bistum-wuerzburg.de
Tel.: (09 31) 3 86 - 30 0 01  
 

Für die Missio canonica benötigen Sie die volle Eingliederung in die Kirche, sichtbar in den Sakramenten der Taufe, der Firmung und der Eucharistie (Erstkommunion). Wenn Sie Fragen zur Firmung junger Erwachsener (während des Studiums) haben, stehten Ihnen im Bistum Würzburg die Ansprechpartner*innen der Fachstelle Katechese mit Rat und Tat zur Seite: https://katechese.bistum-wuerzburg.de/personen/